„Weidehaltung nicht mehr möglich“
Nienburg - Im Februar 2019 hatte der Landvolk Niedersachsen – Kreisverband Mittelweser e. V. sowohl beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als auch beim Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU) einen Antrag auf Entnahme des in der Region Rodewald auffälligen Wolfsrudels gestellt. Mit Antwort vom 8. März hat das MU dem Antrag nicht entsprochen.
„Wir halten die Entscheidung für falsch und werden weitere Vorgehensweisen prüfen“, so das Landvolk Mittelweser. „Die Landesregierung stellt einmal mehr seine Handlungsunfähigkeit unter Beweis, indem es nach über sechs Wochen den Leitwolf GW717m immer noch nicht entnommen hat.“ Man wolle die Entnahme des Einzeltieres abwarten und sehen, ob danach weitere Weidetiere gerissen werden.
Die vom MU angeordnete Entnahme des Leitrüden GW717m sei nicht zielführend und die eindeutige Identifizierung durch beauftragte Personen nur schwer bis unmöglich, heißt es von Seiten des Landvolk-Kreisverbandes. Das zeige das bisherige Versagen im aktuellen Fall klar und deutlich. Außerdem betonen die Interessenvertreter der Weidetierhalter, dass die Techniken der Jagd auf große Nutztiere sowie des Überwindens von Herdenschutzvorkehrungen bereits hinlänglich an das gesamte Rudel weitergegeben worden sind. „Das Töten eines Tieres aus dem Rudel wird hier in der Region wenig bis nichts bewirken“, sind sich die Kreisverbandsvertreter sicher. Das Landvolk Mittelweser fordert die Verantwortlichen auf, endlich einen Plan zum aktiven Wolfsmanagement in Niedersachsen vorzulegen. Dazu gehören die Feststellung des gesicherten Erhaltungszustandes der Art Canis lupus lupus in Nordosteuropa, eine Wolfsverordnung, die Ausweisung von „No-go-Areas“, maximale Obergrenzen für die Anzahl an Individuen in jeder Region Niedersachsens und die Schutzjagd vor übergriffigen Wölfen. Die anstehende Weide- und Fohlensaison sei mit der momentanen Situation nicht vereinbar.