Quereinsteiger freigesprochen

Auf diesem Bild sind die frischgebackenen Landwirtinnen und Landwirte zu sehen.

Die frischgebackenen Landwirtinnen und Landwirte freuen sich über den erfolgreichen Abschluss ihrer Kurz-Ausbildung.

Nienburg (ine). Noch einmal studieren wollte er nicht, wohl aber eine landwirtschaftliche Ausbildung machen. Daher nahm Joost Kuhlenkamp aus Wietzen an der Quereinsteiger-Ausbildung zum Landwirt teil. Drei Monate lang Theorieund Praxis im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem und in der DEULA in Nienburg in Vollzeit hat er absolviert. „Das Lernen hat mir am meisten Spaß gemacht“, berichtete der 28-Jährige, der bereits einen Master in Energietechnik hat. Drei Tage die Woche arbeitet er in einer Firma in Hannover, die anderen beiden im elterlichen Betrieb in Wietzen, der sich vor allem auf Ackerbau und Biogas spezialisiert hat. Jetzt wollte er auch den Berufsabschluss als Landwirt erwerben. Die größte Herausforderung war es daher für Joost Kuhlenkamp, in Echem mit Schweinen und Rindern zu arbeiten. „Da gab’s für mich am meisten zu lernen“, sagt der frisch gebackene Landwirt, der im Blattpavillon der Deula jetzt zusammen mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Rahmen einer Feierstunde freigesprochen wurde.
Die besten Abschlüsse erreichten jeweils mit der Note 1,4 Christoph Lüders aus Munster im Heidekreis und Jonas Nyhoff aus Halle in der Grafschaft Bentheim. Die Note 1,4 schaffte auch Jonas Schweer aus Hohnhorst, der als regulärer Auszubildender im Rahmen der Feierstunde sein Zeugnis erhielt. Die Durchschnittsnote aller Quereinsteiger begeisterte Ralph Werfelmann sehr: „Das ist eine 2,09. Da sind wir zu einem tollen Ergebnis gekommen“, sagt der Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der diese besondere Form der Ausbildung organisiert. Und das offenbar so gut macht, dass nicht nur Teilnehmer aus ganz Niedersachsen mitmachen, sondern auch aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Sie alle haben einen nicht-landwirtschaftlichen Beruf und mussten als Voraussetzung für die Quereinsteiger-Ausbildung Praxiserfahrungen in der Landwirtschaft vorweisen: 3,5 Jahre hauptberuflich oder mindestens sieben Jahren nebenberuflich.
„Ihr habt euch auf das Abenteuer eingelassen und seid den Weg gegangen. Ihr bin mir sicher, dass ihr euch eurer Verantwortung bewusst seid“, sagt Dagmar Heyens, stellvertretende Präsidentin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die gemeinsam mit Christian Oehlerking aus dem Prüfungsausschuss die Zeugnisse übergab. „Wir haben’s geschafft – 15 Wochen nach unserem Kennenlernen sind wir nun hier“, erklärte Tanja Steffen, die für die Gruppe die Zeit bilanzierte. „Wir haben uns gegenseitig geholfen“, sagte sie und konstatierte: „Das Wichtigste ist, dass man Spaß an dem hat, was man macht.“ Kreislandwirt Tobias Göckeritz ermunterte seine neuen Berufskolleginnen und -kollegen, sich stetig weiterzubilden, denn ihr aktueller Abschluss sei erst der Anfang: „Wir arbeiten in einem modernen Beruf. Nutzt die Angebote, die es gibt. Dann werdet ihr euren Weg machen.“