
April 2025

Liebe Mitglieder,
die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen im Bereich Landwirtschaft sind in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen, insbesondere der Ernährungssicherheit, von entscheidender Bedeutung. Die Zunahme von Pflanzenkrankheiten, wie sie beispielsweise durch die Schilf-Glasflügelzikade übertragen werden, stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Ernteerträge dar. Im letzten Jahr waren in Deutschland bereits 70.000 Hektar Zuckerrüben und 20.000 Hektar Kartoffeln betroffen.
In Kombination mit den Auswirkungen des Klimawandels, der sich u. a. durch lange Trocken- oder lange Regenphasen bemerkbar macht, wird die Sicherstellung einer stabilen und nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion immer komplexer. Ich hoffe, dass die Koalitionspartner ausreichend erkannt haben, wie wichtig es ist, die Bedeutung der Landwirtschaft gegenüber solchen Bedrohungen zu stärken. Die Vereinbarungen zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich Pflanzenschutz und die Unterstützung von neuen Züchtungsmethoden (NGT) sind ein Schritt in die richtige Richtung. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Auswirkungen von Pflanzenkrankheiten und Trockenstress zu minimieren.
Es ist entscheidend, dass die Politik nicht nur über eine Legislaturperiode Lösungen anstrebt, sondern auch langfristige Strategien entwickelt, die auf eine Landwirtschaft abzielen, die leistungsfähig ist und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht anstatt auf ideologisch basierenden Ideen. Dazu gehört auch die Unterstützung von Landwirten bei der Anpassung an sich ändernde Bedingungen.
Insgesamt sind die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen ein positiver Anfang, aber sie müssen mit konkreten Maßnahmen und einer klaren Strategie untermauert werden, um die Ernährungssicherheit in einer zunehmend unsicheren Welt zu gewährleisten.
Jürgen Meyer, Vorsitzender