November 2024

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Christoph Klomburg
Christoph Klomburg

Liebe Mitglieder,
wenn es in Wahlumfragen mehr Nichtwähler als Befürworter der aktuellen Minderheitsregierung aus SPD und Grünen gibt, ist es an der Zeit die Realität anzuerkennen.
Aber gerade mit der Realität hatte diese Koalition von Anfang an Probleme - also nicht mit ihrer eigenen, sondern mit der Realität vieler anderer in diesem Land!
In Bereichen wie (Land-)Wirtschaft, Bildung, Bürokratie, Rente, Zuwanderung, Gesundheit, Verteidigung und vielen mehr, sind wir an einem Punkt angekommen, an dem es einfach nicht mehr reicht, die Beiträge zu erhöhen,  mehr Mitarbeiter einzustellen und zu hoffen, dass es dann irgendwann irgendwie besser wird.
Uns wird schlichtweg vorher das Geld ausgehen, da wir uns festgefahren haben und das Geld nur noch schneller versenken.
Der jetzige Zustand zeichnete sich schon länger ab, schon weit vor Antritt der Ampel-Regierung, und man hat sich gewundert, wie lange wir uns dieses Theater überhaupt leisten konnten.
Anstatt zu versuchen den Karren aus dem Dreck zu bekommen, nimmt man letzteren und schmeißt damit sogar noch um sich!
Wir erdreisten uns anderen Ländern auf der Welt zu sagen, was sie aus unserer Sicht falsch machen und wir sind uns auch nicht zu schade, einen Präsidentschaftskandidaten runterzuputzen und uns dann verdutzt die Augen zu reiben, was nach seiner doch recht eindeutigen Wahl auf uns zukommen könnte.
Wir glauben selbst, das Land zu sein, in dem Milch und Honig fließen, haben aber ausgeblendet, dass nicht die Welt uns, sondern wir die Welt brauchen. Nur so kann man sich eine in Schieflage geratene Realität aufrechterhalten.
Nicht ohne Grund werden Lebensmittel, Rohstoffe, Chemie, Produktion und Arbeitskräfte in diesem Land zunehmend ein Importschlager.
Wir führen moralische Selbstgespräche darüber, ob wir entwaldungsfreie Lieferketten haben, ganz so, als ob Südamerika uns beliefern müsste. Wir verlieren unsere Industrie,  lassen stattdessen in Asien für uns produzieren und erwarten auch noch Dankbarkeit. Wir lassen uns von den  USA beschützen und sind ganz perplex, wenn wir es auf einmal selbst  machen sollen oder wir glauben irgendein Recht darauf zu haben, anderen Ländern etwas weg kaufen zu dürfen!
Sieht man genauer hin, enthält nicht nur „unser“ Honig mittlerweile viel Honig aus Nicht-EU-Ländern, sondern fast alles, was wir konsumieren. Der Milchproduktion und damit auch dem ländlichen Raum droht gerade durch CO2-Rechenmodelle ein drastischer Einbruch, dem Ackerbau verbietet man mittelfristig wahrscheinlich alles, um die Kulturen zu schützen, die Tierhaltung wird generell zum Disneyland umgebaut und das ernüchternde Fazit wird nachher sein: Es wird überall auf der Welt angebaut und produziert, nur nicht mehr bei uns in Deutschland. - konsumieren tun wir  trotzdem.
Die Erkenntnis zu mehr Demut und Dankbarkeit dafür, was andere Länder der Welt durch unser „Outsourcing“ schon jetzt für uns tun und auf sich nehmen, sollte mehr in den Fokus rücken und uns nicht dazu verleiten noch weiter zu extensivieren!
Ganz im Gegenteil, wir müssen uns der Risiken bewusst werden und allein schon aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes vor Ort wieder mehr produzieren, denn in der Realität ist Effizienz automatisch Klimaschutz!
Da ich diesen Kommentar am Sonntag geschrieben habe, kann ich nicht wissen, was bis zum Zeitungsdruck noch alles in Berlin passiert, aber ich erwarte, dass sich dieses Parlament so schnell wie möglich neu wählen lässt und zukünftig vorrangig deutsche Probleme nicht nur angegangen, sondern auch gelöst werden!

Christoph Klomburg, Vorsitzender