Meine Meinung - November 2021
Anfang dieses Monats hat unser Vorstand im Landvolk Mittelweser getagt und diskutiert. Wie in der Vergangenheit wurden die Wirtschaftsergebnisse des abgelaufenen Wirtschaftsjahres für unseren Landvolk Mittelweser Haupt- und Dienstleistungsbetrieb vorgestellt. Die gute Nachricht: unsere Dienstleistungen und Finanzen sind solide aufgestellt. Wie in vielen Wirtschaftsbereichen drückt es bei den Fachkräften. Unsere Mitglieder werden weniger, aber die Aufgaben für die verbleibenden wirtschaftenden Betriebe und damit auch der Dienstleistungsaufwand dafür werden immer mehr. In der Vergangenheit haben wir im Vorstand dann immer aktuelle politische Baustellen für unsere Betriebe vorgestellt und Lösungsansätze diskutiert. Diesmal war es anders. Die Fülle an Baustellen für unsere Betriebe nimmt immer mehr zu, die Schere aus Auflagen und Kosten und Erlösen für unsere Urprodukte wird immer größer, eine Lösung ist nicht zu erkennen. Alte Probleme werden nicht gelöst und immer neue Probleme kommen hinzu. Ich rede hier bewusst nicht zeitgeistgerecht von „Herausforderungen“. Wir haben viel versucht: Hinterzimmer-Politik, Öffentlichkeitsarbeit (in unserem Kreisverband schon seit 15 Jahren) und den größten Bauernprotesten in Berlin und allen großen Städten. Nun haben wir im Vorstand intensiv diskutiert: Was können wir noch machen um die immer prekärere Lage unserer Betriebe zu verbessern? Weit über den normalen Strukturwandel hinaus sind gut aufgestellte Betriebe mit jungen, bestens ausgebildeten, Betriebsleiter/innen betroffen. Genauso wie wir nicht bei Regen zum Dreschen fahren, müssen wir die politische Großwetterlage in unsere Betriebsplanungen einbeziehen. Wir können unsere Familien nicht mit Wünschen der Gesellschaft ernähren, sondern nur mit Gewinnen aus unseren Betrieben. Wir müssen uns darauf einstellen, unser Investitionsverhalten überdenken und Vorsorge für unsere Familien treffen. Der erste Schritt ist zunächst unsere betriebliche Stromselbstversorgung zu sichern. Aktuell müssen wir feststellen, dass die Politik viel dafür tut, den Menschen ihre essentiellen Lebensgrundlagen zu entziehen: Eine sichere und bezahlbare Versorgung mit Lebensmitteln und Energie.