Meine Meinung - Juli 2024

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Christoph Klomburg
Christoph Klomburg

Liebe Mitglieder,
in diesem Jahr fand der jährliche Bauerntag in Cottbus statt und unser Landvolk Mittelweser war mit seinen vier Delegiertenstimmen voll vertreten. Der Landesbauernverband Brandenburg hatte alles gut organisiert und man konnte sich wie gewohnt bundeslandübergreifend austauschen.
In diesem Jahr standen Wahlen für den DBV-Präsidenten und seine vier Vizepräsidenten auf der Tagesordnung und um es vorweg zu nehmen: mit 409 Ja-Stimmen und 58 Nein-Stimmen bleibt es bei Präsident Joachim Rukwied. Dazu kann man stehen wie man will - es wurde demokratisch entschieden und es war alles andere als knapp und dann darf man auch mal zur letzten Amtszeit gratulieren!
Der Bauerntag war das erste große Treffen nach den Demonstrationen Anfang des Jahres und daher war auch das mediale Interesse größer als sonst. Viele Journalisten wollten nun wissen, was aus den Zusagen geworden ist, die die Politik der Landwirtschaft versprochen hatte.
In weiser Voraussicht hatte die Bundesregierung einen Tag vorher ein „Agrarpaket“ beschlossen, um mit dieser Mogelpackung besser argumentieren zu können. 
Bereits in den Eröffnungsreden bezeichneten alle DBV-Vertreter das Paket nur noch als Päckchen. Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, sprach sogar nur noch von einer  Postkarte und auch vom brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) gab es keine beschönigenden Worte in Richtung Berlin.
Die Stimmung auf dem Bauerntag war von Beginn an angespannter, als auf vorherigen und bei der Rede von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kam es noch dicker: Die Delegierten drehten ihm teilweise den Rücken zu und Applaus gab es keinen. Da führten auch die zaghaften Startversuche von Parteikollegin Renate Künast nicht zum gewünschten Beifall. 
Man hörte Özdemir reden, aber er sagte nichts. Man nimmt dem Minister die Worte nicht ab und dieser Bundesregierung traut man einfach nicht zu, selbst in irgendeiner Form noch Herr des Verfahrens zu sein.
In Berlin wird man zunehmend geerdet und schon fast ein wenig demütig, denn der Bundeskanzler stellte kürzlich fest: „Wir müssen mit dem Geld auskommen, das wir haben. Daran führt nun mal kein Weg vorbei.“

Christoph Klomburg, Vorsitzender