Meine Meinung - Februar 2023

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Christoph Klomburg
Christoph Klomburg

Liebe Mitglieder,
die Grüne Woche ist erfolgreich verlaufen und zeigt uns dasselbe Bild wie unsere Bezirksversammlungen: Ein direktes Gespräch ist durch nichts zu ersetzen und ein Austausch mit vielen hilft uns ein breiteres Fundament für die eigene Meinungsbildung zu bekommen.
Aber mit dem neuen Wissen steigt auch der Zweifel und es entstehen wiederum neue Fragen. Plakative Forderungen wie der Umbau der Tierhaltung, Klimaschutz, „Moor muss nass“ oder „Farm to Fork“ sind mehr als reine Worthülsen.
Anstatt eines Prozesses mit offenem Ergebnis, wird das Ziel bereits vorgegeben. Von Anfang an wird dies als einzige Lösung erklärt, aber denkt man nur ein wenig weiter oder versucht man diese Phrasen sinnvoll zu lösen, stellen sich nicht nur Detailfragen, sondern wirken die Realitäten schon so manches Mal störend. Werden diese Dinge in Deutschland weiter dermaßen stümperhaft verwaltet, werden wir keinem Tier helfen. Eine nennenswerte Tierhaltung wird nur noch im Ausland unter schlechteren Bedingungen stattfinden! Die Wertschöpfung in den Mooren wird im wahrsten Sinne versenkt und im Ackerbau wird niemand seine Flächen bestellen, wenn er das Risiko vom Totalausfall durch Pilzkrankheiten nicht abwenden kann. Selbst der unter diesen Umständen noch mögliche Anbau von Energiepflanzen wird seit dem Ukrainekrieg mit der Tank-oder-Teller-Debatte zukünftig an die Grenzen des Möglichen geplant.
Die Antwort auf all diese Dinge lautet immer: Mit viel öffentlichem Geld einen nationalen Ausgleich schaffen.  Aber gerade Geld wird von Seiten der Politik nur ungern dauerhaft bedingungslos ausgezahlt. Wer einen GAP-Antrag stellt, weiß um die vielen kleinen Details und Bedingungen die es zu lösen gilt. Ursprünglich auch als Ausgleichszahlung gestartet, jetzt Druckmittel für abstruse Fantasien. Minister Özdemir fordert aktuell übrigens das Ende der Subventionen, also genau das, was wir auch fordern, nur hat sein Ziel nichts mit auskömmlichen Preisen für unsere deutschen Auflagen zu tun.
Dr. Bela Jansen von Ernst & Young schätzt die Zukunft so ein: „Die Welt wird es der EU nicht durchgehen lassen, sich weltweit mit Nahrungsmitteln einzudecken und gleichzeitig die eigene Produktion herunterzufahren. Entweder bekommen wir zukünftig kein Essen mehr gekauft oder wir kaufen uns mit dem Import viele Probleme dazu ein!“
Also, die Wirklichkeit wird es schon richten!