Meine Meinung - August 2022

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Christoph Klomburg
Christoph Klomburg

Liebe Mitglieder,
seit dem Beschluss zu GLÖZ-Standards (Standards für den guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Flächen) wurde von Anfang an die geplante Stilllegung von vier Prozent der Ackerfläche von allen Seiten stark kritisiert.
Allein die Vorstellung, dass sich eine Fläche nach der Ernte durch bloßes Nichtstun in ein Naturparadies verwandelt, zeigt, wie weit manche Politiker und auch Ministerien von der Natur entfernt leben!
Für Ackerbauern einfach nur fachfremd, für den Naturschutz nutzlos und CO2 wird so auch nicht wirklich gebunden. Von irgendeiner Wertschöpfung dieser Flächen ganz zu schweigen.
Die Diskussion darüber war von Seiten der Politik eigentlich schon für beendet erklärt worden, trotz weltweit sinkender Getreidebestände und einer weiter schrumpfenden Selbstversorgung.
Erst nach dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine zeigte es auch erstmalig wohlhabenden Staaten auf, dass man sich mit Geld nicht alles kaufen kann bzw. es irgendjemand auch für uns produzieren muss. Fällt letzteres weg, wird schnell klar, dass wir anderen auf der Welt schlichtweg das Essen wegkaufen müssen, wenn wir unsere Produktion immer weiter runterfahren.
In aktuell unsicheren Zeiten, wo viele selbstverständliche Dinge knapp und teuer werden, muss die bisherige Importpolitik neu überdacht werden. Die permanente Verteuerung durch hochschrauben der inländischen Standards konnte man bisher immer durch billige Importe kompensieren.
Aber gerade diese können durch gestörte Handelsströme zum Glücksspiel werden.
Sollte es zwischen China und Taiwan zu einer weiteren Eskalationsstufe kommen, sollte man sich bewusst sein, was Sanktionen gegen China für uns bedeuten können.
Warum daher die vier Prozent Zwangsstilllegung erstmal nur ein Jahr ausgesetzt werden soll, entbehrt auch hier jeder Logik!
Egal wie sich die nächsten Jahre entwickeln, Manna wird es trotz Klimawandel nicht vom Himmel regnen.