Meine Meinung - April 2022
Liebe Mitglieder,
bleiben Sie beruhigt und bleiben Sie entspannt! Kein Grund zur Aufregung und kein Grund sich Sorgen zu machen hier bei uns in Deutschland.
Klimawandel, Artensterben, Energiewende und Agrarwende sind nicht in Gefahr, alles läuft nach Plan und wie gewollt. Kein Problem!
Mineraldünger aus Russland steht nächstes Jahr wohl nicht zur Verfügung und mit Mist und Gülle für die Pflanzenernährung werden bei drastisch fallenden Tierbeständen ohnehin nie reichen können. Da bekommt man schon im nächsten Jahr im ungedüngten Freilandversuch einen Vorgeschmack darauf, wie hoch deutsche Erntemengen im Jahr 2030 bei einem geplanten Bioanteil von 30 Prozent, Pflanzenschutzanwendungsverboten, Flächenstilllegungen ausfallen werden. Und wer weiß, was die Politik sich bis dahin noch einfallen lassen...?
Der Weser Kurier titelte: „Preissprünge bei Lebensmitteln – REWE und Aldi verweisen auf Kostendruck – Landwirte hoffen auf Ausgleich für hohe Ausgaben.“
Hoffen – das haben wir seit den Demonstrationen vor den Zentrallägern und in Berlin längst aufgegeben. Gemäß unserer Forderungen haben wir an unsere Produktion ein Preisschild gehangen – anders geht es nicht!
Offenbar ist das einzige Ziel der Lebensmittelhändler, möglichst viel verarbeitete Ware in die Regale zu bekommen. Umso leichter können einzelne Bestandteile ersetzt oder weggelassen werden und die Gewinnspanne der Verkäufer erhöht sich.
Aber jetzt mal Hand aufs Herz. Wenn wir doch angeblich in allen Dingen so sicher versorgt sind und wir uns keine Sorgen machen sollen, warum wird dann alles so teuer und warum sollten Selbstständige die eigene Zukunft weniger gut einschätzen können, als die Ministerien in Berlin?
Erstere haben es bereits erkannt und reagieren jetzt schon begrenzt für sich im Kleinen, wann aber die Regierung pragmatisch wird, bleibt wie immer abzuwarten.
Es wirkt aktuell schon sehr surreal, wenn in etwa 1.200 Kilometern entfernt Krieg herrscht und wir hier vom Bürokratentum dokumentiert in Richtung Wand gesteuert werden.
Muss man den Düngerbedarf seiner Kulturen eigentlich immer noch flächengenau ermitteln, obwohl man überhaupt keinen Dünger kaufen kann? Ich frage für einen Freund!